Historie

Die Gründung

Der Fußballclub Martinlamitz wurde am 16.04.1920 in der Gastwirtschaft Hertel von folgenden Sportfreunden gegründet:Fritz Bergmann, Ludwig Haarbauer, Eberhard Hirschmann, Hans Meyer, Ernst Popp und Georg Pöhlmann. Aus diesen Gründungsmitgliedern setzte sich dann schließlich auch die erste Vorstandschaft des Vereins mit folgender Besetzung zusammen.

1. Vorstand wurde Ernst Popp, ihm stand als 2. Vorstand Georg Pöhlmann, sowie der Kassier Karl Popp und Hans Meyer als Schriftführer zur Seite. Obwohl kein Sportplatz vorhanden und die finanziellen Mittel für den Start sehr knapp waren, bemühte man sich die ersten Spiele auszutragen. Zum ersten Spiel fuhr man nach Kirchenlamitz und musste dort eine 6 : 0 Niederlage hinnehmen. Das Zweite Spiel, beim ebenfalls neu gegründeten, VfB Moschendorf ging mit 5 : 0 verloren.

Der Spielbetrieb

Ab 1923 konnte der Verein einen regelmäßigen Spielbetrieb aufbauen. In diesem Jahr wurde auch erstmals eine Jugendabteilung ins Leben gerufen.Ostern 1928 wurde der erste Sportplatz eingeweiht. Das Grundstück, im nahen Wald gelegen, wurde von Herr Peter Wölfel zur Verfügung gestellt und in mühevoller Eigenleistung zu einem Fußballplatz umgebaut. Das Einweihungsspiel gegen den BSC Regensburg endete freundschaftlich 1:1 Unentschieden. Ende der 20er Jahre gelang dann der Aufstieg in die Kreisklasse, wo man sich dann manch spannendes Nachbarschaftsderby mit dem 1. FC Schwarzenbach/Saale lieferte.

Der Krieg

Mit dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges 1939 wurde das Vereinsleben jäh unterbrochen. Die Wiederaufnahme des Sportbetriebes nach Ende des Krieges bereitete große Schwierigkeiten. Trotzdem gelang es im Rahmen des Zentralvereins eine Fußballabteilung aufzubauen und schon im Juli 1945 konnte man das erste Spiel bestreiten. Mit einem 4 : 2 Erfolg kehrte man vom 1. FC Schwarzenbach/Saale heim. Die folgenden Jahre sollten die Vorstandschaft vor erhebliche Schwierigkeiten stellen. Die Beschaffung von Transportmitteln zu Auswärtsspielen und Spielkleidung erwies sich als ausgesprochen schwierig. Aber es gelang sogar eine 2. Mannschaft und Schülermannschaft zu gründen.

Das Ende und der Neubeginn

Im Jahr 1950 musste der Spielbetrieb dann leider eingestellt werden. Aber bereits nach einem Jahr, am 21.04.1951 wurde der FC Martinlamitz wieder gegründet. Dies war ein besonderer Verdienst des 1. Vorstandes Heinrich Knörnschild, der mit seinen Mitstreitern Bernhard Geyer (2. Vorstand), Max Hertel (Schriftführer) und Max Zenkel (Kassier) dem Verein neuen Auftrieb und Impulse gab. Da aller Anfang schwer ist wurde auch das erste Spiel gegen die Reserve des 1. FC Schwarzenbach/Saale mit 3 : 5 Toren verloren. Der Verein wurde damals mit seiner Mannschaft in die C-Klasse eingeteilt. Eine Jugendmannschaft konnte ebenfalls in den Spielbetrieb geschickt werden.

1954 schaffte das damalige Team, nach zwei Entscheidungsspielen den Aufstieg in die B-Klasse. Leider konnte man dieses Niveau nur bis zum Jahr 1958 halten und stieg dann wieder ab. 1962 konnte dann der erneute Aufstieg, als Tabellenzweiter, in die B-Klasse gefeiert werden. Im Jubiläumsjahr 1970 schaffte es die Mannschaft die Meisterschaft zu erringen und stieg somit in die A-Klasse auf.

Im selben Jahr konnte auch der neue Fußballplatz im Rahmen der Jubiläumsfeiern seiner Bestimmung übergeben werden. Im Jahr 1971 folgte dann, nach sehr gutem Start, der direkte Abstieg in die B-Klasse. Bis zum elften Spieltag wurde man noch auf dem 2. Platz geführt, um dann im Laufe der Saison durchgereicht zu werden. Aber auch erfreuliches ist aus diesem Jahr zu berichten, wurde doch am 26.08.1971 von Frau Monika Schade eine Damengymnastikgruppe gegründet, die bis heute besteht. Für die 1. Mannschaft kam es nach dem Abstieg noch dicker, man wurde auch im Folgejahr in der B-Klasse durchgereicht und musste als Tabellenvorletzter den bitteren Gang in die C-Klasse antreten.

1973 war dann schon wieder erfreulicher für den FCM, konnte doch die Schülermannschaft in ihrer Klasse die Vize-Meisterschaft erringen. Ebenfalls in diesem Jahr wurde der Ausbau der alten Bundeswehrbaracke zum Clubheim in Angriff genommen, und damit der Grundstein für manche gesellige Zusammenkunft und unserer heutigen Haupteinnahmequelle gelegt. Auch sportlich ging es wieder bergauf, nachdem man im Jahr zuvor den Aufstieg knapp verpasste, schaffte man im Jahr 1975, nach einer Serie von 30 ungeschlagenen Spielen, die Rückkehr in die B-Klasse.

Im Jahre 1979 verliesen Herr und Frau Schade leider unseren Verein, da sie ihren Wohnsitz nach Holland verlegten. Herr Schade war in unserem Verein einige Jahre als Trainer, seine Frau als Leiterin der Damengymnastikgruppe tätig. Sie übergab dieses Amt nach 8 Jahren an Frau Sigrid Weiß die bereits nach einem Jahr die Region verließ. Seither betreut mit großem Einsatz Frau Heide Katzer die Damenabteilung.

Einen Führungswechsel gab es auch an der Vereinsspitze. Herbert Merz legte nach 12jähriger Amtszeit den Vorsitz nieder und übergab ihn bei der Jahreshauptversammlung 1980 an Hans Summa. Allerdings übernahm er das Ruder des Vereins nochmals in den Jahren von 1986 bis 1994 bis er sich, wie er sagte, endgültig aus der Vereinsführung zurückzog.

Auch die 1. Mannschaft verabschiedete sich in diesem Jahr unglücklich aus der B-Klasse. Führte man doch nach 15 Minuten noch 2:0, so schaffte der TUS Töpen doch noch den Ausgleich. Der eingewechselte Dietzel verhalf mit einem herrlichen Eigentor dem Gegner zur Führung. Nachdem W. Hofmann dann das Kunstück fertig brachte, 12 Minuten vor Schluß, 3 Meter vor dem leeren Tor, den Ball an die Latte zu dreschen, war der Abstieg besiegelt.

Allerdings gelang dann 1981der direkte Wiederaufstieg, nachdem man sich als Tabellenzweiter in zwei Aufstiegsspielen durchsetzen konnte. Im ersten Aufstiegsspiel gegen den TSV Streitau war es nach 2:2 und 3:3 in der Verlängerung Martin Hoja vorbehalten in allerletzer Sekunde das 4:3 zu erzielen. Das Entscheidungsspiel gegen den TV Oberweisenbach wurde von einem Spieler geprägt. Günther Barthold erzielte alle Tore seiner Mannschaft bei diesem 5:1 Sieg, der dann den Aufstieg brachte. Die Klasse konnte dann bis 1985 gehalten werden, wo die Mannschaft im letzen Spiel dem FC Türk Hof unterlegen war und daraufhin mit einem Punkt Rückstand auf den rettenden Patz absteigen mußte. Diesmal gelang der direkte Wiederaufstieg allerdings nicht, nach einer Niederlage gegen TuS Weißdorf (7:3 nach Verlängerung, 3:3 nach 90 Min.) und einem Sieg über den ASV Leupoldsgrün (3:1) verlor man das entscheidende Spiel gegen Konradsreuth mit 7:6 nach Elfmeterschießen.

In den Jahren 1986/87 wurde in mühevoller Eigenleistung der Sportplatz an die Strom- und Wasserversorgung angeschlossen.

Bauprojekte

1987 wurden umfangreiche Arbeiten am Vereinsheim dem „Heisla“ durchgeführt. Eine neue Heizungsanlage wurde installiert. Außerdem wurde der Ausbau eines Wasch- und Duschraums in Angriff genommen. Unter der Leitung unseres Sportfreundes Alfred Männl leisteten Horst Hornfischer, Wolfgang Plietsch, Klaus Winter, Helmut Eheim, Herbert Merz, Manfred Rexin, Thomas Grimm, Thomas Reihl und Stefan Beck kanpp 1000 Arbeitsstunden um das Vereinsheim auf Vordermann zu bringen. Am 01.03.1990 suchte dann ein Sturm den FCM heim und riss, nicht nur ein großes Loch ins Dach des Vereinsheimes, sondern auch in die Vereinskasse. Stolze 25.000 DM wurden damals benötigt um die Schäden trotz 300 geleisteter Stunden Eigenleistung zu beheben.

1991 begann dann die Vorstandschaft mit der Planung des größten Bauprojekts in der jüngeren Vereinsgeschichte: Dem Bau eines Trainingsplatzes mit Flutlichtanlage.Mit über 3000 Stunden Eigenleistung stellte sich das Projekt als große Herausforderung für den Verein und seine Mitglieder dar. Galt es doch immer wieder zu rechnen und zu kalkulieren, sowie die Mitglieder aktiv, wie nicht aktive zu motivieren. Doch auch dieses Vorhaben ist unserem Verein Dank dem enormen Einsatz einiger Sportfreunde gelungen. An erster Stelle seien hier genannt Herbert Merz, Klaus Winter, Werner Löffler, Helmut Gareis, Roland Marx, Michael Schmutzler, Reinhard Wurzel, Horst Hornfischer, Thomas Grimm Helmut Eheim, Markus Zeh, Peter Baumgärtner, Edwin Vogtmann und Heinz Bauerschmidt. Ihnen und allen die in irgend einer Weise mitgewirkt haben gilt der Dank und Anerkennung für diese Leistung. Im Rahmen der Feierlichkeiten zur 75-Jahrfeier des Vereins konnte der Platz seiner Bestimmung übergeben werden.

Die nächsten Jahre in der Vereinsgeschichte verliefen sehr ruhig. Man kam über die Runden, die Mannschaft spielte in der C-Klasse. In der Jugendarbeit musste man eine Spielgemeinschaft mit dem TUS Förbau eingehen, die dann aber wieder aufgelöst wurde. Der FCM baute sich seine Jugendabteilung selbst wieder auf – wollte man doch mit eigenen Spielern den Spielbetrieb in Zukunft aufrecht erhalten und auf „bezahlte Spieler“ verzichten. Im Jahre 2001 schaffte man wieder den Aufstieg in die B-Klasse, die jetzige Kreisliga. Man konnte dort aber nur 2 Jahre lang den Gegnern Paroli bieten und musste mit seiner jungen Mannschaft wieder den Weg nach unten antreten. Die Jugendabteilung musste, trotz guter Arbeit, wieder eine Spielgemeinschaft mit dem TuS Förbau eingehen. Dieser Spielgemeinschaft schlossen sich der VfB Rehau und der 1. FC Schwarzenbach/Saale an.

Nun versucht man es wieder aufs Neue sportlich erfolgreich zu sein – ohne aber die Spieler mit Geld an den Verein zu binden. Die Mannschaft ist mit einem Durchschnittsalter von 22 Jahren auf dem besten Weg dazu.

Die Saison 2004/05 wurde mit einem dritten Platz abgeschlossen. Im letzten Spiel wurden hier die Aufstiegsspiele verpaßt. Für die neue Saison hat sich das Team viel vorgenommen und will den Aufstieg endlich schaffen.